Angekratzt

02.12.2013 - Angekratzt

Guten Morgen!
Meine neue Nachbarin hat ein großes Herz für Katzen. Ich auch. Generell. Aber nicht für meinen Kater.
Was mir nach meinem Umzug viel Empörung von Seiten der Nachbarschaft eingebracht hat. Aber wie es im Leben so ist: Meinungen ändern sich. Neulich hat mich meine Nachbarin gefragt, ob ich meine Katze nicht ins Tierheim geben will!? Ich habe darüber nachgedacht - den Gedanken dann aber verworfen.
Etwas voreilig, wie ich die letzten Tage feststellen musste. Denn er hat eine neue Unart: Er kratzt an meiner Zimmertüre. Nachts. Immer wenn ein Gedanke in seinem kleinen, dummen Katerhirn auftaucht erhebt er seine Pfoten und kratzt.
Nun ist die Zeit schreiender Säuglinge für mich definitiv vorbei und ich habe die ruhigen Nächte all die Jahre sehr genossen. Und jetzt DAS! Da ich aber ein kleines bisschen an Karma glaube, scheue ich mich, den Kater ins Tierheim zu geben.
Am Ende habe ich ihn im nächsten Leben wieder an der Backe - Und wer weiß, als was ich dann mein Leben friste?! ... vielleicht wird er mein Chef? Das Risiko ist mir zu hoch!
Deshalb werfe ich ihn nicht aus dem Fenster, versenke ihn nicht im Weiher vor meinem Haus und setze ihn nicht auf der Autobahn aus ... wenn ich auch jede einzelne Idee sehr reizvoll finde.
Es verstreichen die Tage und ich erdulde die Launen meines Katers, gefangen in religiöser Furcht! Es ist deprimierend.
Angekratzt und gefrustet wünsche ich Euch dennoch eine Woche voller ruhiger Nächte, Antje