Guten Morgen!
Meine Mutter liebt Elefanten. Folglich war ich schon als Kind recht gut
informiert über diese sanften Riesen und hatte die Sympathie bereits mit
der Muttermilch aufgesogen.
Nun gibt es in unserer Wochenzeitung immer eine Tauschbörse: tausche Sofa
gegen 2 Kästen Bier, Kinderkleidung gegen Kaffee, Windeln gegen Sekt oder
2 Jungen gegen 2 Mädchen.
Eigentlich bin ich auf der Suche nach einem Fahrrad und hatte die Hoffnung,
eines gegen einen Kasten Meckatzer eintauschen zu können.
Und da fiel mein scharfer Blick auf folgende Anzeige: tausche Elefantenfuß
gegen (den obligatorischen) Kasten Bier.
Eine heiße Welle der Empörung brandete in meinem Körper auf!
Ein Elefantenfuß! Aus kolonialistischen Verbrecherzeiten von herzlosen
Großwildjägern nach Europa verschifft. Sinnbild für die Arroganz des Menschen
gegenüber der Natur und ihrer Lebewesen. Ich tobte.
Am nächsten Morgen wurde ich aufgeklärt. Von meinem Kollegen.
Es gibt eine Pflanze, die Elefantenfuß heißt. Ich war beruhigt.
Dann wurde ich erneut aufgeklärt, von einer Freundin: es gibt eine Gehhilfe,
die so heißt. Im Internet findet man dann noch eine Trittleiter und eine Krankheit.
Nun bin ich wieder beunruhigt, denn was es nun letztendlich war, weiß ich immer noch nicht.
Aber zumindest sinkt die Wahrscheinlichkeit eines kolonialistischen Verbrechens ...
und irgendwie habe ICH es aufgeklärt, oder?
Und so wünsche ich Euch zufrieden eine wunderbare Sonnenwoche, Antje