Schwebegarnele

08.10.2012 - Schwebegarnele

Guten Morgen!
Heimlich, still und leise dringen immer wieder fremde Tiere und Pflanzen in unsere heimische Flora und Fauna ein. Seit der Steinzeit transportieren wir Samen und Käferchen und diverses anderes Zeug unter unseren Schuhsohlen, in unseren Rucksäcken, Koffern und Hosentaschen, die an anderen Orten weiterkrabbeln oder wachsen. So wie Knoblauch und Walnüsse, Kartoffeln, Tomaten, Waschbären,Ochsenfrösche und Bisamratten. Aber das wisst Ihr ja. Nun gibt es zum Beispiel seit einigen Jahren die Schwebegarnele, die über die Donau in den Bodensee eingewandert ist. Dort fühlt sie sich sehr wohl und verspeist mit Vorliebe einheimische Mückenlarven. Das alles wundert mich nicht, denn es war schon immer so.
Was neu ist, ist die Bezeichnung solcher Tierarten, über die ich in einem Zeitungsartikel gestolpert bin. Denn die Schwebegarnele ist ein "Tier mit Migrationshintergrund".
Jetzt weiß ich natürlich nicht, wie schnell eine Schwebegarnele sich fortpflanzt, und ab der wievielten Generation sie dann den Migrationsstatus verliert. Welche Rechte und welche Pflichten hat ein Tier oder eine Pflanze mit Migrationshintergrund? Wer erteilt die Aufenthaltserlaubnis? Und wo können sich die einheimischen Stechmücken beschweren? Wer erleichtert den Schwebegarnelen die Kontaktsuche zu den einheimischen Krebsarten? Und hat eine Pizza auch einen Migrationshintergrund?
Mit diesen und vielen anderen Fragen schicke ich Euch verwirrt in eine neue Woche, Antje

3sat: Schwebegarnelen geben Biologen Rätsel auf