Peace, aber Dalli

16.04.2012 - Peace, aber Dalli

Guten Morgen!
Mein Sohn hat sich eine X-Box gekauft. Und natürlich Spiele dazu. Ballerspiele. Ich kann ihm das schlecht verbieten, er ist längst volljährig. Nicht aber sein kleiner Bruder, der noch 1,5 Jahre bis zum Achtzehnten hat. Und ich bin ja generell dagegen. Gegen Ballerspiele, gegen X-Box...ach, ganz allgemein eben: dagegen. Ich wirbele also am Sonntag Mittag durchs Haus und ärgere mich, denn ich weiß schon, was sie treiben: rumhocken und ballern. Natürlich. Statt an die frische Luft zu gehen.
Ich ärgere mich dermaßen, dass ich mir das ganze Elend gar nicht erst anschauen mag- nee- ich gehe sicher nicht in das Zimmer. Ich schaue doch diesen potenziellen Terroristen nicht bei ihren Schandtaten zu. Ich versuche mich in Ignoranz, aber dann höre ich Gelächter- und meine Empörung siegt. Das muss ein Ende haben!
Ich stürme ins Zimmer ,Geifer auf der Zunge, Funken in den Augen...bereit, aus tiefstem Herzen und mit reinem Gewissen gegen Gewalt und Agression zu wettern. Ich koche vor Wut. Eine sicher 45-minütige Rede brennt mir auf der Zunge und bricht sich ihre Bahn, stoppt dann jedoch jäh und ich taumele verbal völlig überrascht zurück- denn...naja. Sie haben Fußball gespielt. FIFA. Meine potenziellen Terroristen. An der X-Box.
Ich habe dann ein bisschen mitgespielt. Es war lustig. Manchmal haben sie mich sogar gewinnen lassen. Tja, was soll ich sagen: Die geplante Rede gegen Gewalt habe ich abgespeichert. Im Hirn. Es gibt ja noch mehr potenzielle Terroristen, die gerettet werden müssen. vielleicht schreibe ich ja auch ein Gedicht.
Peace, Salam, Schalom und Frieden Euch allen, Antje