17.10.2011 - Frau Schwierig

Guten Morgen!
Es gibt doch diesen wunderbaren Spruch: "Pubertät ist, wenn Eltern anfangen, schwierig zu werden." Da kann was dran sein. Ich habe momentan 3 pubertäre Jungens im Haus, die dies sicher bestätigen würden. Die ganze Geschichte hat nur einen einzigen Haken. Der Haken bin ich. Ich kann und kann mich nicht daran gewöhnen, immerzu schwierig zu sein. Ich wage sogar zu behaupten, dass mir Morgens immer eine recht vergnügte , unkomplizierte Person aus dem Spiegel entgegenschaut. Aber eben nur ganze 10 Minuten. Denn wenn dann das Haus erwacht, einer nach dem aus dem Bett gekrochen kommt, verwandele ich mich in ein Monster. Ich bedränge meine Söhne mit sinnlosen Zeug wie Vesper, zwinge sie, Flüssigkeiten zu sich zu nehmen. Ich erinnere sie an Termine, auf die sie keinen Bock haben und die ICH ihnen gegen ihren Willen aufgezwungen habe. Überflüssige Dinge wie Zahnarzt -Besuche oder Nachsorge beim Chirurgen. Pillepalle. Ich spreche über so schreckliche Themen wie Alkohol, Drogen und Verhütung. Und bin überzeugt davon, dass meine Söhne denken, ich hätte niemand anderen, um über diese peinlichen Themen zu sprechen. Weil ich so schwierig bin. Deshalb wollen meine Freundinnen mit mir nicht über Sex und Drogen sprechen. Und dann müssen die armen Jungs das mit mir ausdiskutieren. Das ist natürlich nervig. Und überflüssig, denn das sind ja meine Probleme und nicht deren. Ich will nicht jammern, aber mein "schwierig sein" habe ich gehörig satt. Denn aufgrund der Menge und des Alterunterschiedes meiner Söhne bin ich seit ca. 9 Jahren in pubertären Umständen. 9 Jahre schwierig. Und komplett uneinsichtig. Vielleicht kann ich ja ins Heim? Oder in eine Pflegefamilie mit kleineren Kindern oder gar keinen Kindern? Mag mich einer adoptieren? Weiß mir einer Rat?
Verzweifelte Grüße aus Pubertätien, habt eine schöne Woche, Antje